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Dieses Thema hat 5 Antworten
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 Fanart - Kunst, Projekte und Krempel
Wuschiwalker Offline

Gott - höchstes Wesen, seine Entscheidungen sind unwiederruflich!


Beiträge: 233

22.04.2009 23:41
Eine alte xandrische Balade Antworten

Das Lied der zwei rittertreuen Brüder wird noch Heute am xandrischen Hof von Barden gesungen.




Die Balade von Benno und Luskar

Der Pfad ist zugewachsen. Hohe Granatbäme schlingen ihr Wurzeln über den, mit groben Flusssteinen gepflästerten Weg. Das erste Zollhaus ist eingestürzt und wird vollständig mit Sumpfgras und Efeuhabnichten überwuchert. Einzig Schaben und Käfer kennen den Weg zu den Grundmauern. Längst vergessen der alte Zöllner mit seinem enormen Schlüsselbund und den spitzen Lanzen.
Seine alte Rüstung liegt begraben von Humus und Laub im hinteren Teil der Ruine. Sein zerfallener Leib liegt noch immer verstreut im ehemaligen Kerker, in dem er sich aus Angst und Panik selber eingeschlossen hatte…. Alles so lange her, dass sich niemand mehr erinnert. Der vergangene Pfad führt hinter dem Zollhaus am Berg entlang hoch. Drei Tagesmärsche ohne Zeichen und Hoffnung zwängt sich der ehemalige Pfad durch ein enges Tal, an dessen Boden ein kümmerlicher Rest des ehemaligen, mächtigen Bornobastrom seinen Weg durch den kiesschlammigen Boden sucht. Auch an die Reste der versunkenen Belagerer erinnert nichts mehr. Das zweite Zollhaus erscheint gegen Abend am Einstieg zu einer kleinen, steilen Lichtung. Übrig blieb eine handvoll rostiger Nägel und Glassplitter von Flaschen von Mondgrasmilch. Erst am nächsten Morgen findet der Suchende den Zustieg zum weiteren Pfad. Darauf folgend, wird der Weg breiter. Hier konnten die Belagerer wenigstens nebeneinander gehend, den steilen Weg hochgehen und sich gegenseitig über die Felsbrocken helfen. Wie sie jedoch die schweren Katapulte und Feldwagen hier hoch brachten, wird wohl immer ein Rätsel bleiben.
Der äussere Wall, der einst mit tausenden, perfekt zugehauenen Steinquadern ohne Mörtel hochgetürmt wurde, erscheint mächtig und ängstigend im Dickicht. Die Natur ist mächtig. Farne und armdicke Wurzeln brechen sich durch Risse und Spalten. Jedoch konnten nicht mal die mächtigsten Granatbäume den oberen Ring der Mauer erreichen. Nach hier oben schafften es nur Flechten und einfache Moose. Der Firn der Ringmauer sieht erstaunlich neu und gepflegt aus, obwohl auch hier seit hunderten Jahren nichts verändert wurde.
Bis hier hin schaffte es die kaiserliche Expedition vom 36. Jahr. Doch auch sie fand keine Möglichkeit zur Überwindung des äusseren Walls und kehrte erst Jahre später ins Reich zurück. Niemand ahnte, wie nahe sie dem ersten Tor eigentlich kamen. Noch ein zwei Tage weiter und sie hätten den Zugang entdeckt. Fraglich jedoch, ob sie nach vierzig Tagen Fussmarsch auch den zweiten der siebzehn weiteren Ringen entdeckt hätten.
In jedem der horizontweiten Zwischenräume zwischen den Ringen lebte eine isolierte, eigenständige Vegetation.
Der Hauptpfad, der nun eher den Namen Weg, vielleicht sogar Strasse verdient hätte, legt sich eng an die Mauer haltend hochwärts. Die vorgelagerten, kleinen Wächterhäuser und halbhohen Wachtürme der 3. Dynastie erscheinen dem mutigen Entdecker fast lächerlich. Nicht mehr zum Lachen sind jedoch die ersten Fallen, von denen einzelne unglaublicherweise noch immer spielend mit kurzem Ruck, Beine und Füsse ausreissen.
Die Mauerringe werden nun niedriger. Aber noch immer ist die Natur die einzige Bezwingerin der Anlage.
Dieser Bereich ist der Letzte, den die Belagerer erreicht hatten, wenn auch von ihnen nichts mehr zeugt.

Als Benno noch ein kleiner Junge war, besuchte er mit seinem Vater den fremden Onkel Psinmun, der als Hauptmann der östlichen Tore hier unglücklich seinen Dienst tat. Psinmun war auch der einzige der Familie, der noch ein paar Überreste der ehemaligen Belagerer beim Pflügen im Boden entdeckte. Weitere Spuren hat nie wieder jemand entdeckt. Auch wussten sie nichts vom Leben oder Sterben der weiteren, unteren Wälle. Auch die Hauptfestung, ein halbes Kinderleben entfernt kannten sie nur von Erzählungen. Sie lebten ganz hier und jetzt.

Benno reiste bis heute nie mehr so lange und weit. Zwei Geburtstage wurden unterwegs nicht gefeiert und Schuhe hatte er längst nicht mehr.
Als er zur oberen Festung zurückkehrte, war sein Bruder Luskar bereits geboren.

Benno und Luskar – heute die letzten Wächter an der dritten Aussenmauer sind die letzten lebenden Seelen der gesammten Festung. Es gibt niemanden mehr. Die Regierung längst Geschichte, das Volk verhungert und die einst mächtigste Armee zu Knochen verfallen.
Im Glauben noch immer ein Teil eines ausgeklügelten Wach- und Verteidigungssystems zu sein, versehen die beiden unbewussten Greise noch heute mit brüchigen Knochen und grau-milchigen Augen ihren Dienst im Turm Vatan.

Die Order des Festungsvogts ist klar formuliert, wenngleich die beiden einzelne Artikel der strengen Wachordnung über die Jahrzehnte ihren gebrechlichen Körpern und immer langsamer werdenenden Bewegungen angepasst haben. So erlauben sie sich, seit dreissig Sonnenwenden, jeweils bei Sonnenaufgang, drei Flusseinheiten lang die Wachebene zu verlassen um sich ein einfaches Mahl zu gönnen.
Ein Heer, eine Kampmeute oder ein einfacher Kundschafter haben sie noch nie erblickt. Die Vorstellung eines Feindes, das Bild wie so jemand oder etwas aussehen könnte, war früher fantasiereich, farbig und facettenreich. Heute abgestumpft und kaum mehr klar. Letzthin brachen sie beim Vorbeiflug einer Wiesental-Libelle in wildes Kriegsgeheul aus und brauchten danach drei Tage um sich von der Aufregung zu erholen.
135 und 137 Sonnenwenden. Niemand weiss, ob überhaupt schon jemand jemals in dieser Festung so viele Sommer erlebt hat.
Den alten Gaul, fast so alt wie sie, wird täglich gesattelt und bereit gemacht, um mit seinem Reiter zum nächsten Turm loszustürmen und Alarm zu schlagen. Luskar als ehemals wendigster Reiter vom Turm Vatan hat gemäss Order die ehrenvolle Aufgabe, feindliche Angriffe umgehend im Turm Gozo zu melden.
Gerne wäre Luskar mal losgeritten. Gerne hätte er die Festung gerettet, gerne wäre er ein Held gewesen. In Träumen wird er als Held gefeiert. In der Realität kam er noch nie weiter vom Turm Vatan weg als bis zum Gotansumpf, der einen Morgen weit weg in der Waldlichtung dampfte.

Zwei alte Greise. Das immer gleiche Ritual von gegenseitigen Anschuldigungen, den Dienst nicht richtig oder mangelnder, ritterlicher Disziplin zu machen, streiten sich die beiden stumpf durch die Tage.

Am dritten Sonnenkreis an einem feuchten Herbstmorgen stirbt Luskar. Benno gräbt mit enormer und auch letzter Kraft eine flache Grube und legt seinen Bruder zur letzten Reise. Er selber wird den Winter hungern und den Frühling nicht mehr erleben.
Die beiden Wächter sind nur noch eine schwache Erinnerung. Zusammen mit den verweisenden Körpern verschwindet auch das Gedenken.
Die Festung ist leer, vergessen und erobert.




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Chronojin ( gelöscht )
Beiträge:

27.04.2009 19:57
#2 RE: Eine alte xandrische Balade Antworten
Echt gut ABER sind Baladen nicht in Rheimen? Wie zB. was ich neulich lernen musste:

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche,
durch des Frühlings holden belebenden Blick.
Im Tale grünet Hoffnungsglück.
Der alte Winter in seiner Schwäche,
u.s.w.

Ich hoffe das ich es nicht einfach übersehen hab.
Mr. Wuu ( gelöscht )
Beiträge:

28.04.2009 00:18
#3 RE: Eine alte xandrische Balade Antworten

Also wenn man mich fragt... In Kothâ hatten wir Barden die Baladen sangen welche schrecklich klangen... Da ist dies ein gar liebliches Lied....

Wuschiwalker Offline

Gott - höchstes Wesen, seine Entscheidungen sind unwiederruflich!


Beiträge: 233

28.04.2009 00:26
#4 RE: Eine alte xandrische Balade Antworten

Nun vermutlich hättest du recht wenn es sich um eine irdische Balade handen würde... Aber (*grins*) dies ist ja keine irdische Balade ^^

Der Text wurde übrigens nicht von mir geschrieben sondern von dem User Hagen von Beilstein, welcher mich bat den Text irgend wo unterzubringen. Hier noch ein nachträgliches Dankeschön an den Autor!




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Chronojin ( gelöscht )
Beiträge:

28.04.2009 14:26
#5 RE: Eine alte xandrische Balade Antworten
ich und mein irdisches denken >< gleich mit marsianisch anfangen xD Aber egal ich ordne es dennoch als Gesichte ein. Übrigens der User hat doch 0 Beiträge, scheiben nicht mehr Hardcore-Fans Fanfics/Gedichte^^'?
Wuschiwalker Offline

Gott - höchstes Wesen, seine Entscheidungen sind unwiederruflich!


Beiträge: 233

28.04.2009 20:23
#6 RE: Eine alte xandrische Balade Antworten

Hmm... Er ist doch ein Hardcore Fan... Aber hat er halt keine Zeit zu schreiben. Aber er liest so viel ich weiss alles durch...
Er ist halt ein viel beschäftigter Künstler. Macht auch ganz coole Bilder. Die Logos für neue Benachrichtigungen sind auch von ihm...




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