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Dieses Thema hat 8 Antworten
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 der Westen der Gras Hügel Ebenen - das Soormoor
Chester ( gelöscht )
Beiträge:

08.03.2009 21:53
Eine von Piraten besetzte Stadt Antworten
Gasthaus zum gebrechlichen Ifrit (Aufbruch vor ca. 5 Wochen)->

Die Landstriche des Soormoor's waren wirklich ein unheimlicher Anblick. Chester konnte sich nur schwer vorstellen, wie seine Begleiterin, Abelia, und ihre Familie hier, in dieser unwirklichen Umgebung, leben konnten.

°Ganz zu schweigen, was diese Piraten hier suchen...°

Der heimtückische Chester war, zusammen mit einer jungen Frau, vor knapp 5 Wochen aufgebrochen, den Heimatort eben dieser aufzusuchen.
Nicht ganz uneigennützig ertrug der junge Mann die Gesellschaft, welche ihm durch Abelia, so der Name des Mädchens, zu Teil wurde. Im Laufe des langwidriegen Marsches in die Gefilde des so gennannten Soormoor's lernte Chester die schüchterne Abelia von Tag zu tag besser kennen. So erfuhr er nicht nur ihren Namen, sondern auch, dass sie 24 Jahre alt war.

°Oder ist sie doch schon älter...? 28...vieleicht?°

Chester hatte schon längst vergessen, wie alt Abelia nun eigentlich tatsächlich war. Es interessierte ihn schlicht weg einfach nicht. Genau so wenig, wie es ihn interessierte, was sie vor der Zeit des Piratenangriffs so getrieben hatte. Dennoch ließ Chester geduldig allerlei Geschichten und Erzählungen von vergangenen Tagen Abelia's über sich ergehen. Er wusste, dass er so am leichtesten die Fassade des liebevollen, einfühlsamen Menschen aufrecht erhalten konnte. Also riss sich der junge Mann ein ums ander Mal zusammen, um die munter erzählenden Abelia nicht zu unterbrechen, wenn sie sich zum Xten Male wiederholte (...)

Doch der niederträchtige Chester war nicht die ganze Zeit nur ein geduldiger Zuhörer.
Ganz im Gegenteil sogar: Er berichtete hier und da von seiner Zeit am Hofe eines, mehr oder minder, bekannten Herrschers. Von diesem hätte er auch einen wunderbaren Dolch geschenkt bekommen, welchen er immer noch bei sich trug - dieserlei Geschichten und noch vieles Anderes aus seiner Vergangenheit Berichtete Chester der staunenden Abelia.
Nicht alles war gelogen. Zum großen Teil entsprachen Chester's Aussagen sogar der Wahrheit! (...) Doch selbstverständlich ließ er entscheidene Stellen aus oder erfand ein, zwei Tatsachen dazu, um die endstandenen Lücken in seinen Erzählungen zu füllen. Nichts desto Trotz schaffte es Chester schon nach wenigen Tagen, Abelia von seiner Großartigkeit zu überzeugen.
Das naive aufleuchten in den Augen der jungen Frau, wenn er, ihr immer einmal wieder ein kleines, aber dennoch geschickt ausformuliertes Kompliment machte, erfüllte Chester's Herz mit Freude. Jedoch weniger, gerade weil er Abelia mit seinen Schmeichelein glücklich zu machen schien, sondern viel mehr, dass sie es ihm so leicht machte.

°Wie einfach es doch ist...sage ihnen, was sie höhren wollen...was sie hören müssen, damit sie dir aus der hand fressen...so oder so.°

Abelia war weis Gott kein dummer Mensch, aber Chester hatte schon seid ihrer ersten Begegnung den Eindruck, dass sie eindeutig das blauäugigste, junge Ding war, das ihm jemals begegnete. Ihre naivität grenzte zu Weilen beinahe schon ans peinliche (...) Jedoch wusste Chester, dass man nicht immer darauf vertrauen sollte, was einem die Leute über sich erzählten - er musste es ja schließlich wissen.

"Ich...ich schätze morgen sind wir da. Also, wenn wir nur noch diese Nacht rasten würden...meine ich...",

meldete sich Abelia beinahe flüsternd. Den ganzen Morgen über hatte sie, für ihre Verhältnisse, noch nicht sehr viel gesagt.

"Wir pausieren, wann immer und solange du möchtest, Abelia.",

antwortete Chester knapp aber freundlich - er trug seid Beginn der Wanderung alles Gepäck und schnaufte seine Antwort desshalb so hastig hervor. Im Laufe der Reise kam immer mehr 'Gepäck' dazu: Dicke Jacken, Stiefel, Handschuhe, Winterjacken, Proviant und Schlafdecken verschiedenster Arten und größen (...)

Als Chester sich den größten Schlafsack, welchen er unter seiner einen Armbeuge trug, zurechtrückte, sah Abelia kurz zu dem relativ schwer bepackten Mann - und sah dann, etwas rot um die Nase, sofort wieder gerade aus und strich sich nervös die roten Haare aus dem Gesicht.

°Ach nein, wie süß: Schämt sie sich...immer noch?°

In miesen Nächten, in denen es besonders kalt war, oder sogar auch noch regnete, hatten sich Chester und Abelia immer gemeinsam in alle Schlafdecken kuscheln müssen, um nicht zu erfriehren. Und Abelia, da war sich Chester inzwischen sicher, war mindestens in ihn verschossen. Oder soetwas ähnliches jedenfalls.

°Kann man es ihr den verübeln?°

Chester war der einzige Mensch, zu dem die junge Abelia noch Kontakt hat, seid sie alles verlohr. Außerdem schien es der heuchlerische Mann ja auch gerade zu darauf an zu legen, mit der hübschen Frau anzubändeln.
Doch trotz dieses Wissens rührte Chester Abelia in der ganzen Zeit nicht ein einziges Mal an. Ganz im Gegensatz zum Schein, hegte er nicht einmal freundschaftliche Gefühle für die junge Faru, geschweige denn eine Art Zuneigung.
Das, meinte Chester, würde sich auch nicht ändern (...)
Chester ( gelöscht )
Beiträge:

11.03.2009 17:50
#2 RE: Eine von Piraten besetzte Stadt Antworten
Um so näher Chester und Abelia der ehemaligen Heimatsstadt der jungen Frau kamen, desto langsamer liefen sie.
Nicht zu letzt lag dies wohl an Abelia: Sie fiel ein ums andere Mal hinter Chester zurück, so dass dieser auf sie warten musste. Angefressen, aufgrund der offensichtlichen Mätzchen Abelia's drängte Chester seine Begleiterin, sie solle sich doch gefälligst beeilen, es würde schon bald dunkel werden!
Doch, wie zu erwarten war, verunsicherte Chester's ungewohnt forscher Ton Abelia nur noch mehr - Chester hatte zwar damit gerechnet, dass es der jungen Frau schwer fallen würde, sich einem traumatischen Ort zu nähren, doch dieses arge Verunsicherung überstieg seine Erwartungen bei weitem.

"Toll! Echt toll! Und wenn ich dann vor dem Piratenkäpitän stehe kriegt sie einen Ohnmachtsanfall, oder was!?"

Der niederträchtige Chester hatte alle Mühe, nicht seine Beherrschung zu verlieren und Abelia anzuschreien, sie soll sich gefälligst nicht so anstellen. Schon vor ein Paar Minuten, als er ihr sagte, sie solle sich beeilen, war er warscheinlich schon zu forsch gewesen.
Chester identifizierte sich selber immer als einen Menschen, der eine Menge Gedult mit sich brachte. Jedoch knapp fünf Wochen zusammen unterwegs mit einer supersensieblen Frau, schienen selbst ihn aus dem Konzept zu bringen. Mehr oder weniger.
Also blieb Chester an einer, wie er fand, günstigen Stelle stehen und legte behutsam ein Groß des Reisegepäcks ab. Er massierte sich kurz den Nasenrücken und kniff seine Augen fest zusammen, um den Kopf vom aufkeimenden Zorn über Abelias Überempfindlichkeit frei zu bekommen. Nach dem er tief ein und scharf wider ausgeatmet hatte, ließ Chester seine Hand über das Glat rasierte Kinn streichen und aller Ärger war vollends verflogen, als er sich schließlich sanft selbst den verspannten Nacken massierte:

"Ich denke, für heute reicht es. Okay? Ich bin müde, vom vielen Laufen, desshalb bin ich wohl etwas gereizt. Nichts für ungut, ja?"

Der um Verzeihung flehende Blick, den Chester Abelia zuwarf, schien seine Wirkung nicht zu verfehlen.

"Und jetzt noch das Tüpfelchen auf dem 'I'... "

Schließlich schenkte er der jungen Frau noch ein zaghaftes Lächeln, das sagte, es sei wieder alles okay zwischen ihnen.
Wie erwartet lächelte Abelia zaghaft zurück und schien sichtlich erleichtert zu sein. Und glücklich (...)
Als die letzten Sonnenstrahlen langsam hinter dem Horizont werschwanden, setzten augenblicklich die Geräusche der Nacht ein: Nervtötendes Quaken von Fröschen, das stetige Zirpen von Grillen und anderen Getier. Ja, sogar der markante Scheri eines Uhu's war hier und da zu hören.
Abelia kümmerte sich um ein Feuer. Nach der langen Zeit der Wanderung konnte sie mit den Feuersteinen, die Chester einem fliegenden Händler abgekauft hatte, recht gut umgehen.
Chester selber schählte mit seinem Assassina-Dolch eine Hand voll ziemlich kleiner und verschrumpelter Kartoffeln - sie hatten vor, diese am Lagerfeuer zu garen.
Es dauerte nicht lange und Abelia hatte ein ordentliches Feuer gemacht (...)
Chester ( gelöscht )
Beiträge:

12.03.2009 19:30
#3 RE: Eine von Piraten besetzte Stadt Antworten
Am offenen Lagerfeuer ließ es sich gut aushalten.

Nicht immer war es für die beiden Reisenden so einfach gewesen, ein gutes Feuer zu machen:
Als Abelia und Chester aufbrachen hatten sie außer ihrer Kleidung, ein wenig von Chester's verbliebenen Goldmünzen und seinem Assassina-Dolch nichts brauchbares bei sich. Anfangs bereute es Chester sogar, dass er Abelia im Schlepptau hatte. Mit ihr gab es ein zweites, hungriges Maul zu stopfen und sein mitgebrachtes Erspartes wurde schnell aufgebraucht.

°Aber: Im Nachhinein hatte ich doch den richtigen Riecher, als es um Abelia ging.°

In der Tat hätte Chester ein Groß der wirklich guten Geschäfte nicht abschließen können, wäre Abelia nicht an seiner Seite gewesen. Zwar bekam ie junge Frau bei den Verhandlungen und Feilscherein nie ein Wort heraus, geschweige denn, einen ganzen Satz, aber sie lieferte durch ihre bloße Anwesenheit guten Stoff: Nämlich Märchenstoff für Chester.
Es war ein Leichtes für den verlogenen Meisterbetrüger, so gut wie jedem Handelspartner der gesamten Westküste weis zu machen, dass er und Abelia ein junges Ehepaar waren und darum kaum Geld hatten - oder aber, Chester tischte den gutgläubigen Kaufmännern schlichtweg andere, ähnlich klingende Geschichten auf, die im Großen un Ganzen jedoch immer damit endeten, dass sie beide einfach nicht genügend Geld übrig hätten, um den vollen Preis zu bezahlen. Gelegentlich erhielten sie einige Wahre sogar kostenlos überlassen.
Bei einem besonders hartnäckigen Handelspartner fing Abelia, sehr zu Chesters Überraschung, wie auf ein geheimes Stichwort hin zu weinen an, genau an der ergreifendsten Stelle Chester's frei erfundener Anekdote. Beim Anblick einer so aufgelösten Frau wurde selbst der miesepetrige Kaufmann weich.
Bis heute konnte Chester nicht in Erfahrung bringen, ob Abelia tatsächlich auf Grund seiner Erzählkunst zu weinen begonnen hatte, oder aber, ob sie vieleicht doch mit Absicht auf die sprichwörtliche Tränendrüse gedrückt hatte (...)
Alles in Allem hatten die beiden Wanderer also einen recht guten Schnitt vorzuweisen. Und abgesehen davon würden sie außerdem schon bald am Ziel sein.

°Und dann fängt es erst wirklich an, interessant zu werden.°

Geschickt schählte Chester die letzte der gar mickrigen Schrumpelkartoffeln zuende. Abelia guckte ihm dabei zu, wärend sie sich am Feuer wärmte.
Sie fand es wohl sehr beeindruckend, wie Chester so leichtfertig mit einem solch großen Messer umgehen konnte.
Als dieser fertig und bereit war, steckte er eine der leicht matschigen Kartoffeln auf einen Holzspieß, der eigentlich ein Ast war und sagte feierlich:

"Guten Appetit!",

"Guten Appetit!",

erwiederte Abelia mit einem Lächeln auf den Lippen und nahm den ihr von Chester gereichten, improvisierten Kartoffelspieß entgegen.
Schon bald lag ein angenehmer Duft, der von einer warmen Mahlzeit kundete, still und schwer in der Luft (...)
Chester ( gelöscht )
Beiträge:

19.03.2009 17:19
#4 RE: Eine von Piraten besetzte Stadt Antworten

Abelia und Chester ließen sich ihr Abendessen schmecken.
Zufrieden mit dem dürftigen Mahl, bemerkte keiner von ihnen, dass sie schon seid geraumer Zeit beobachtet wurden: Versteckt in einer dunklen, dicht gewachsenen Baumgruppe kauerten zwei gierig geifernde Gestalten. Es waren Mitglieder der Piratenbande des Hünen Joka! Dieser besetzte schon seid längerem das Gebiet rund um das Soormoor und obwohl seine Bande sehr mächtig ist, litten die Freibeuter - Sie litten Hunger.
Joka hatte alle bewohnten Städte des Soormoor niedergebrannt und geplündert und auf Grund der enormen Größe seiner Mannschaft wurden die gestohlenen Vorräte überdurchschnittlich schnell aufgebraucht. Als Kapitän behielt Joka selbstverständlich immer eine Notration für sich selbst zurück, seine Mannen jedoch mussten im Ernstfall selber zusehen, ob und was sie in den Magen bekommen (…)
Zwei dieser besagten sehr hungrigen Freibeuter führte die Suche nach Essbaren schließlich in genau die Gegend, in welcher sich Abelia und Chester zurzeit aufhielten.

„Hay! Hay!!? D-da! Siehst du das!!?“

, stotterte einer der sich verbergenden Piraten dem anderen zu und musste sich beherrschen, vor Aufregung nicht laut los zu brüllen,

„Was zu essen! Was zu Essen!!?“

Gierig leckte sich der andere Pirat über seine gepiercten Lippen und nickte, als wolle er seinem Partner zustimmen. Dickeflüssiger Geifer rann ihm dabei sein Kinn herunter.
Schließlich hielten es beide nicht mehr länger aus: Sie zückten ihre säbelähnlichen Waffen und sprangen aus dem Dickicht hervor:

„Aaaaa-ttaaaaa-ckeee!!!

Der schmetternde Sturmruf der Angreifer ließ Chester reagieren: Er ließ augenblicklich seine Kartoffel fallen. Heißes Adrenalin schoss unerwartet schnell durch Chester’s Venen, als er noch im Wegducken unter seine lumpige Kleidung griff, um seinen Assassina-Dagger zu greifen – Abelia schien vor Schreck wie gelähmt. Alles was die junge Frau zu Stande brachte war, dass auch sie ihre Kartoffel zu Boden fallen ließ.
Chester registrierte dies und wollte sich am liebsten selber in den eigenen Hintern treten, dass er so unachtsam war, als plötzlich alles ganz anders kam, als er es sich noch wenige Augenblicke zu vor ausgemalt hatte (…)

Chester ( gelöscht )
Beiträge:

20.03.2009 19:37
#5 RE: Eine von Piraten besetzte Stadt Antworten
Zwei wild kreischende Wilde stürzten sich überraschend auf Chester und Abelia – jedoch attackierten die beiden ungewaschenen Typen nicht, wie erwartet das reisende Paar.
Stattdessen stürzten sich die dem Hungerwahn verfallenden Piraten sofort auf die duftenden Kartoffeln.
Chester war mehr als nur überrascht, er amüsierte sich sogar.
Hatte der niederträchtige Betrüger doch fest damit gerechnet, dass die beiden Angreifer zuerst das Mädchen und danach ihn meucheln würden wollen.

°Erbärmlich…°

Als sich die Wegelagerer um eine der Kartoffeln zu streiten begangen, grinste Chester unweigerlich. Er erkannte sehr wohl, dass die armseligen Gestalten zu seinen Füßen großen Hunger litten.
Und zwar so großen Hunger, dass sie blind für alles andere um sich herum wurden. Chester kannte diesen Sinneszustand nur alt zu gut: Es ist zwar schon einige Zeit her, doch als er noch als einfacher Soldat in einem riesigen Kriegheer diente, wurde Chester selbst unzählige Mahle mit dieser Situation konfrontiert...
Abelia schien dies noch immer nicht erfasst zu haben. Sie kroch auf allen Vieren an den vermeintlichen Mördern vorbei – und versteckte sich hinter Chester.
Dieser entspannte sich zunehmend.
Als der Streit der beiden Plünderer dann auch noch zu einer kleinen Rauferei ausartete, ertrug Chester das armselige Schauspiel nicht mehr länger.

„Sieh mal einer an…!“

, polterte Chester finster und gab den Piraten damit das unbehagliche Gefühl, ertappt zu sein - in der sprichwörtlichen ‚Klemme’ zu stecken.
Der eine von ihnen ließ erschrocken die schrumpelige Kartoffel zu Boden fallen (Worauf hin sich diese sofort der andere Pirat schnappte und verspeiste) und wollte mit einem Ruck aufstehen.
Jedoch fiel er schon im Halbstand wieder in einen lockeren Schneidersitz: Hunger und Durst hatten, ganz, wie Chester es erwartete, die Freibeuter schlicht und ergreifend zu sehr geschwächt.

°Abgesehen davon hatte diese Überfallaktion gerade wohl ihre letzten Reserven völlig aufgebraucht.°

Mit seinem markanten, schiefen Grinsen auf den Lippen verschränkte Chester die Arme vor seiner Brust. Er atmete scharf aus und fragte Abelia, die sich gerade erst wieder aufgerichtet hatte:

„Was sollen wir mit diesem Pack anstellen, Abelia?“

Abelia stotterte einige Artikulationen, brachte aber sonst nichts weiter hervor. Sie war immer noch zu aufgeregt...
Die beiden Piraten ärgerten sich sichtlich darüber, dass sie so dumm waren, sich überwältigen zu lassen. Chester meinte allerdings auch Angst in ihren huschenden Blicken zu erkennen.
Außerdem fiel im erst jetzt auf, dass da vor ihren Füßen keine Menschen, sondern viel mehr eine Art Splitterwesen kauerten: Die Kleidung schmutzig und abgenutzt. Ungeschnittene Haare, die strähnig und ungepflegt zu langen Zöpfen gebunden waren. Und eine unnatürliche Hautfarbe. Ein Grünton zwar, der aber jedoch stark ins Fleischfarbene rosa von Menschenhaut ging.

"Ich hasse Magie-Wesen…!"

Chester identifizierte die beiden Strolche eindeutig als Oger. Oder jedenfalls irgendeine Abart davon, denn obwohl ihr Aussehen auf ihre Abstammung schließen ließ, stimmten die Proportionen einfach nicht – Chester erklärte sich dies damit, dass er es hier wohl mit Mischwesen, halb Mensch, halb Magiewesen zu tun hatte.
Er schauderte innerlich, als er sich selbst kurz fragte, welcher Rasse wohl Mutter und welcher Vater angehört hatte?...
Chester ( gelöscht )
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27.03.2009 14:16
#6 RE: Eine von Piraten besetzte Stadt Antworten




Chester konnte es, ganz zu seiner eigenen Verwunderung, immer noch nicht ganz begreifen -
Er und Abelia wurden im Moor von einem Piratenduo attackiert.
Jedoch war dieses von Hunger und Durst so entkräftet und schwach, dass sogar Abelia alleine sie überwältigen hätte können.
Chester schlug nach gewonnen Kampf vor, dass die beiden Tu-nicht-Gute sie, Abelia und Chester, doch zu Joka, dem Anführer der Piratenbande, bringen könnten. Auch er musste schwach vom Hunger sein und daher leicht zu überwältigen.
So malte es sich Chester jedenfalls aus.
Er wurde deshalb auch nicht stutzig, als das Piratenduo ohne weiteres einstimmte, ihn und Abelia zu Joka’s Unterschlupf zu führen (…)

Auf dem Weg zu dem ‚Thronsaal’ Joka’s, wie es die beiden Piraten immer wieder betonten, sah Chester viele weitere Freibeuter, die halbtot in irgendeiner Ecke kauerten und Hunger litten.
Die Idee, dass auch Kapitän Joka nur noch ein Bild des Jammers sei, festigte sich mit jedem Schritt Chester’s mehr und mehr in seinen Gedanken.

°Plündern eine ganze Stadt und verhungern dann, weil sie alles verbrannt haben. Was für eine Ironie…!°

Chester wollte gerade amüsiert grinsen, als er um eine letzte Ecke gelotzt wurde und ihn dann erblickte.

°Deshalb also ‚der Hüne’ – mein Gott, ist der riesig!°

Abelia stockte, fast zeitgleich mit Chester zusammen: Ungefähr 12 Schritte von ihrem jetzigen Standpunkt entfernt saß ein unglaublich großer Mann.
Chester meinte, zweimal hinschauen zu müssen, doch er hatte sich nicht geirrt: Ein Schenkel Joka’s hatte die Ausmaße von Chester’s gesammter Körpergröße – und obwohl auch jedes anderen Körperteile, von der Hand bis zum Kopf, des vermeidlichen Joka’s riesig zu sein schienen, stimmten dennoch die Proportionen.
Alles in allem fehlten Abelia und sogar Chester die Worte – obwohl er das niemals hätte zugegeben (…)

Einer des Piratenduos wollte das Wort an seinen Kapitän richten, doch dieser hob überraschend sein eines Bein und mit einem einzigen Tritt brach Joka seinem Lakai sämtliche Knochen im Leib! Dazu musste der Hüne nicht einmal aus seinem spartanisch zusammen gezimmerten Thron aufstehen – es war ein Kinderspiel für den extrem groß gewachsenen Mann gewesen.
Abelia schrie endsetzt auf, als die Breiige Masse, die sie eben noch an den Thron geführt hatte, ein letztes qualvolles Quieken von sich gab.
Nach einem kurzen Augenblick der absoluten Stille dann richtete Joka das Wort an Chester, Abelia und den verbliebenen Piraten:

„Ich habe doch schon tausendmal gesagt, ihr sollt mich A) nicht bei meinem Schläfchen stören und B) keine Fremden mitbringen! Snorre…nein, Snarsche…! …!? Ach, egal: Der da –„

,Joka nickte genervt zu dem eben erschlagenen Piraten,

„Sein Maß war voll - SHa-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-haaaa!!!“
Chester ( gelöscht )
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03.04.2009 12:27
#7 RE: Eine von Piraten besetzte Stadt Antworten

"Aber nun zu euch...!",

Joka stoppte erpruppt mit dem donnernden Lachen und richtete seine Aufmerksahmkeit auf Abelia und Chester.
Noch bevor diese auch nur etwas sagen konnten, fuhr der Hühne fort:

"Ich kann ungebetene Besucher nicht ausstehen. Immer dieses Gewinsel 'Lasst mich leben, ich will auch immer artig sein'",

wieder lachte Joka, offentsichtlich sehr amüsiert über sine eigene Anekdote. Das laute [i]Sha-ha-ha-ha[/i] hallte hart und unachgiebig von Felsen und Häuserruienen wider.
Chster war sich nun sicher, dass dieser Joka ein selbstverliebter und aroganter Typ war - genau so mochte der intrigante Chester es am liebsten. Solcherlei Characktere ließen sich hervorragend manipulieren. Man musste nur darauf achten, dass das Subjekt immer der Überzeugung ist, alles geschehe einzig und allein nach seinem Willen (...)

Nachdem sich Joka wieder gefangen hatte, fuhr er fort:

"Also, Kerl, was wollen du und deine Hure von mir? Beeile dich, mit der Antwort, sonst wirst auch du zu Blutpudding verarbeitet - Sha-ha-ha-ha-ha-ha!"

Chester verstand und antwortete kurz und knapp:

"Ein Geschenk."

Abelia, alle Piraten in der Nähe und auch Joka guckten gleichermaßen verblüfft drein.
Damit hatte niemand gerechnet.
Was wollte der fremde weiße Mann dem Hühnen Joka denn bloß vermachen?

Chester ( gelöscht )
Beiträge:

15.04.2009 17:54
#8 RE: Eine von Piraten besetzte Stadt Antworten

"Sha-ha-ha-ha-ha-ha!! Also, was hast du denn für mich in Petto, du Wicht, hm!?",

lachte Joka polternd und beugte sich neugierig ein weing vor, um sein Present zu begutachten.
Chester warf eindrucksvoll seinen schmutzigen Mantel zurück und vollführte eine geübte Verbeugung, wie man sie von großen Adelshäusern her kannte:

"Ich, Chester, bitte darum, bei euch anheuern zu dürfen, oh, großer Joka - seht: Als Tribut und gleichzeitig Zeichen meiner Untergebenheit habe ich euch diese Frau mitgebracht!"

Chester zeigte auf Abelia, welcher der Mund heruntergeklappt war - noch ehe sie etwas auf Chester's unglaubliche Ansage erwiedern konnte, wurde sie von Joka gepackt und hochgerissen.
Abelia blieb beihnahe die Luft weg, so fest umklammerte sie der Hühne.
Joka guckte sich die junge Frau an und lupfte eine Augenbrauhe, ehe er Antwort gab:

"Ich aktzeptiere dein Geschenk, Chester! Mir ist das Weib zu eng, aber meine Männer hatten auch schon ewig keine Frau mehr! Sha-ha-ha-ha-ha-ha!!!"

Noch wärend Joka seine Meinung zu dem Geschenk äußerte, guckte Chester auf und fing Abelias fassungslosen und mit Tränen gespickten Blick ein. Er selber zeigte keinerlei Ausdruck.
Das heißt, nein: Chester's Mime war befriedigt. Eine Spur teilnahmslos vielicht, aber dennoch hoch zufrieden.
Immerhin hatte seine Aufnahme bei den Piraten bestens funktioniert. Und außerdem schneller, als erwartet.
Das, so meinte Chester, machte es sogar wieder Wett, dass er sich Wochen lang mit Abelia und ihrer schüchternden Art herrumquälen musste.

"Mach's gut, Abelia, viel Spaß mit deinen neuen Liebhabern!",

rief Chester der verängstigten Frau noch hinterher, als sie diese in ein fast gänzlich zerstörtes Haus gezwerrt wurde.
Dabei genoss der niederträchtige Verräter ihren ach so verzweifelten Blick (...)

Joka war höch erfreut über das 'Geschenk', dass ihm dieser Chester gemacht hatte. Und noch wärend man Abelia im Nebenhaus schmerzvoll und verängstigt Schreien hören konnte, fing er wieder an laut zu lachen.
Chester wartete geduldig, bis sich der Hühne beruhigt hatte und fragte dann an:

"Ich empfehle, Nahrung zu besorgen?"

Joka sah aus, als dachte er nach und fragte dann gereizt:

"Hast du eine Idee, woher man das Futter bekommen kann, Neuer, hm!?"

Chester trug sein markantes Grinsen auf und begang, dem Piraten seinen Plan zu erläutern (...)

Chester ( gelöscht )
Beiträge:

06.06.2009 17:35
#9 RE: Eine von Piraten besetzte Stadt Antworten

Chester wartete ungeduldig, dass die Piraten sich endlich ausgerüstet hatten.
Mal hier und mal dort hin guckend wieselte sein Blick hin und her – Chester konnte es nicht abwarten, seinen Plan endlich in Tat um zu setzten!
Selbstverständlich dachte der niederträchtige Chester nur an seinen Plan und nicht etwa an den Vorschlag, welchen er dem Piratenkapitän Joka unterbreitet hatte…
Chester hatte dem Hünen einreden können, dass es das Beste wäre, eine bewaffnete Eskorte los zu schicken, um Nahrungsmittel zu besorgen. Zugegeben, kein Einfall, der von überragender Intelligenz troff – doch darüber hinaus überzeugte Chester Joka außerdem, dass man nur im Wirtshaus zum gebrechlichen Efriten Speisen auftreiben könne, die einem Mann wie ihm würdig sein…
Bei dem Gedanken daran, dass Chester tatsächlich diese Wortwahl an den tag legte, als er zu Joka sprach, und dieser es ihm auch noch abkaufte, ließ den listigen Mann schmunzeln, beinahe schon leise lachen.
„Was ist so witzig?!“, grunzte einer der Piraten, der sich gerade seine Hose anzog, als täte er es zum ersten Mal in seinem Leben.
„Nichts…nichts - was soll sein…?“, antwortete Chester wahrheitsgetreu. Das Verhalten der Splitterwesen um ihn herum fand er weder amüsant noch interessant – Chester empfand es als zu tiefst erbärmlich.
Es widerte ihn gänzlich an…
Schon immer hegte der junge Mann einen Groll gegen magische Wesen und andere Kreaturen ähnlicher Gattungen – umso mehr spornte es ihn an, seinen Plan so schnell wie möglich in die Tat um zu setzen!
Richtig, er hatte vor, eine Gruppe von Nichtmenschen-Piraten quer durch das Land, zurück zum Gasthaus ‚zum gebrechlichen Efriten’ zu führen und es aus zu plündern. Jedoch entsprach das nur der halben Wahrheit: Im Grunde bestand Chester nur darauf, dass ihn auf seiner Reise einige Piraten begleiten, damit sie ihn vor etweiigen Problemen beschützten.
Außerdem hatte Chester gar nicht wirklich vor, Nahrungsmittel zu besorgen…
Vielmehr wollte sich der gerissene Schurke Verstärkung eintauschen, um sich seiner Joka zu entledigen!
„Können wir?!“, raunten die inzwischen fertig bestückten Piraten – sechs an der Zahl.
Chester nickte und entschuldigte seine Abwesenheit.
Zusammen machten sie sich auf den Weg…

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